Warten auf den Regen von sunrise_w aus der Kategorie Freier Text - Leben |
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Warten auf den Regen
Neulich auf dem Boden meines Schlafzimmers sinnierte ich über die Absurdität des Seins und es gelang mir endlich ein Mal in diesem berauschten Zustand meine Gefühle fließen zulassen. Zunächst war es nur ein Tropfen, der sich allmählich unter schallendem Gelächter in einen Strom ergoss. Wieso ist es immer so schwer seine Gefühle zu offenbaren? Was hindert mich daran, in jeder Sekunde und mit jedem Atemzug meines kurzen, aber beschwerlichen Lebens ich selbst zu sein? Ich kenne die Antwort nicht. Wieder einmal mehr musste ich feststellen, dass ich mich selbst betrüge.Meine Seele versucht aus diesem goldenen Käfig zu entfliehen, doch sie kann die Gitter nicht sprengen. Was ist es, was mich so unsagbar traurig macht? Ich beobachte die Regentropfen,welche mit einer Leichtigkeit vom Himmel herabfallen. Diese Träne, diese erste,sie ist anders, so schwer als wolle man sie nicht hergeben. Und wie der Regen wäscht auch sie meine Seele rein und befreit meine Gedanken. So viele Menschen um mich herum und doch kein einziger, der es sieht. Der verstehen kann, welche Last mich erdrückt. Und so sitze ich in meinem goldenen Käfig und schreibe und warte auf den Regen. geschrieben am: 17. Juni 2008, sunrise_w |