maere: Überlebensk(r)ampf von Ahnengalerie aus der Kategorie Freier Text - Welt, Umwelt |
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Überlebensk(r)ampf Ich bin eine Frau, vorweg.., aber ob es Männer hier leichter haben? Es geht um so Profanes, wie Kopfhörer für mp3-player einer traditionellen und soliden Schweizer Marke, um Glühbirnen, Kosmetika, Zahnbürstenaufsätze-das Stück 30.- Euro für knapp drei Monate, Kleinelektronik, Käsekuchen bei Aldi (vergleichsweise harmlos, da könnte einem nur bei zu schwungvollem Aufmachen das gute.. Stück in reizendem Bogen einen Tanz der Verarschung vorführen), die Liste dürfte täglich sinnvoll zu ergänzen sein. Ich komme angesichts unterschiedlichster Preisspannen der genannten Segmente ins Grübeln, ob der Prosument wirklich das ist, was er sich einbildet, zu sein? Um in der Werbesprache zu bleiben, abschießen und zum Mörder werden möchte ich da hin und wieder; was diese Gefühle auslösen bei einer ansonsten pazifistischen Person wie mir??? UMVERPACKUNGEN, die begehrlich das Innenleben greifbar nah sein lassen, sind sie ja durchsichtig, aber die Magie eines David Copperfield besitzen. Undurchschhaubar der Mechanismus des "sesam-öffne-dich-" und nur unter Zuhilfenahme martialischer Werkzeuge,- meiner Fingernägel bestimmt nicht mehr, einige Narben sprechen Bände einer Folter, für die man freiwillig zahlt- geöffnet werden kann. Öffnen hört sich direkt harmlos an, so wähnt man sich am Ziel seiner Wünsche, um nur doch wieder der Heimtücke eines Abfallproduktes oder nun gut recycelten Kunststoffes seine zeitraubende Referenz erweisen zu dürfen. Was sich die Verpackungsindustrie dabei denken mag??? Dabei rückt gerade sie als Tandem und als innovativ gelobt, die insgesamt schwächelnde Druckbranche in ein etwas besseres Licht, als es den Tatsachen entspricht. Auf alle Fälle komme ich zu einem noch wütenderem Ergebnis, als es schlechte Werbung vermag, ich boykottiere zukünftig die Produkte dieser Hersteller, nur, wo bleibe ich da wohl?? Das Zeitproblem bleibt durchaus auch, wo es mir als Konsumentin, Mutter, Berufstätige oft kaum gelingt, vor 20h00 noch etwas Vernünftiges zu besorgen und Frau eben auf Naheliegendes zurückgreifen muß. Was für Zeiten, als meine Mutter ihren freitäglichen Großeinkauf in einer bayrischen Kleinstadt vor knapp 30 Jahren nach Hause brachte. Nicht daß ich Althergebrachtes konservieren möchte und einem "früher war alles besser" anhänge, aber alleine das immer mitgebrachte frische Biskuitgebäck in Form einer Dreiviertelkugel, die mit Schlagsahne oder Eiercreme gefüllt und mit Schokolade überzogen war... für Nichteingeweihte, der Schokokuss, einfach aus der Papiertüte, liebevoll oben drauf gelegt. Nun mag gerne erwidert sein, beim Erzeuger direkt einzukaufen etc., aber dort bekomme ich mittlerweile genauso Unmengen an Umverwicklungen, der Fairness halber sei gesagt, die gut zu entwirren sind -meine bevorzugte Fischzucht wickelt den frisch erschlagenen Bachsaibling in die SZ- unsinnlich, aber machbar. Und ständig im Feinkostladen einzukaufen, schmälert die Geldbörse und macht den Umfang einzelner Küperregionen fett.. Dennoch braucht es nun mal für den Normalsterblichen gewisse Konsumgüter hin und wieder. Aber diese Gemeinplätze des point-of-sale oder den Umschlagplatz dieser gefährlichen Güter betrete ich mit immer mehr Widerwillen. Würde ich diese "Sachen" nicht meinem 13-jährigem Sohn, der dieselben Probleme hat,vertrauensvoll in die ungeduldigen Hände legen, würde er wahrscheinlkich denken, was eine .... mom:) So hat das Ganze direkt noch erzieherischen Mehrwert, er sieht es genauso und bekommt ebensolche Hemmungen, Hersteller dieser Art auf seiner Wunschliste sehen zu müssen. So überlebt sich Kurzfristigkeit von alleine. Und der Prosument hat ausgedient, ehe er überhaupt gewahr wurde, daß er selbstverantwortlich existiert. Aber das Thema Selbstverantwortung wäre ein nächstes Thema für lose Betrachtungen des bequemen Alltages, nicht wahr??? |