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maere: Überlebensk(r)ampf Eigenwerk
von Ahnengalerie aus der Kategorie Freier Text - Welt, Umwelt

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Erstellt:    18.04.2008 02:08
Geändert: 28.01.2009 09:07
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Überlebensk(r)ampf

Ich bin eine Frau, vorweg.., aber ob es Männer hier leichter haben?
Es geht um so Profanes, wie Kopfhörer für mp3-player einer traditionellen
und soliden Schweizer Marke, um Glühbirnen, Kosmetika,
Zahnbürstenaufsätze-das Stück 30.- Euro für knapp drei Monate,
Kleinelektronik, Käsekuchen bei Aldi (vergleichsweise harmlos, da könnte
einem nur bei zu schwungvollem Aufmachen das gute.. Stück in reizendem
Bogen einen Tanz der Verarschung vorführen), die Liste dürfte täglich
sinnvoll zu ergänzen sein. Ich komme angesichts unterschiedlichster
Preisspannen der genannten Segmente ins Grübeln, ob der Prosument wirklich
das ist, was er sich einbildet, zu sein? Um in der Werbesprache zu
bleiben, abschießen und zum Mörder werden möchte ich da hin und wieder;
was diese Gefühle auslösen bei einer ansonsten pazifistischen Person wie
mir???

UMVERPACKUNGEN, die begehrlich das Innenleben greifbar nah sein lassen,
sind sie ja durchsichtig, aber die Magie eines David Copperfield besitzen.
Undurchschhaubar der Mechanismus des "sesam-öffne-dich-" und nur unter
Zuhilfenahme martialischer Werkzeuge,- meiner Fingernägel bestimmt nicht
mehr, einige Narben sprechen Bände einer Folter, für die man freiwillig
zahlt- geöffnet werden kann. Öffnen hört sich direkt harmlos an, so wähnt
man sich am Ziel seiner Wünsche, um nur doch wieder der Heimtücke eines
Abfallproduktes oder nun gut recycelten Kunststoffes seine zeitraubende
Referenz erweisen zu dürfen. Was sich die Verpackungsindustrie dabei
denken mag??? Dabei rückt gerade sie als Tandem und als innovativ
gelobt, die insgesamt schwächelnde Druckbranche in ein etwas besseres
Licht, als es den Tatsachen entspricht. Auf alle Fälle komme ich zu einem
noch wütenderem Ergebnis, als es schlechte Werbung vermag, ich boykottiere
zukünftig die Produkte dieser Hersteller, nur, wo bleibe ich da wohl?? Das
Zeitproblem bleibt durchaus auch, wo es mir als Konsumentin, Mutter,
Berufstätige oft kaum gelingt, vor 20h00 noch etwas Vernünftiges zu
besorgen und Frau eben auf Naheliegendes zurückgreifen muß.

Was für Zeiten, als meine Mutter ihren freitäglichen Großeinkauf in einer
bayrischen Kleinstadt vor knapp 30 Jahren nach Hause brachte. Nicht daß
ich Althergebrachtes konservieren möchte und einem "früher war alles
besser" anhänge, aber alleine das immer mitgebrachte frische Biskuitgebäck
in Form einer Dreiviertelkugel, die mit Schlagsahne oder Eiercreme gefüllt
und mit Schokolade überzogen war... für Nichteingeweihte, der Schokokuss,
einfach aus der Papiertüte, liebevoll oben drauf gelegt. Nun mag gerne
erwidert sein, beim Erzeuger direkt einzukaufen etc., aber dort bekomme
ich mittlerweile genauso Unmengen an Umverwicklungen, der Fairness halber
sei gesagt, die gut zu
entwirren sind -meine bevorzugte Fischzucht wickelt den frisch
erschlagenen Bachsaibling in die SZ- unsinnlich, aber machbar. Und ständig
im Feinkostladen
einzukaufen, schmälert die Geldbörse und macht den Umfang einzelner
Küperregionen fett.. Dennoch braucht es nun mal für den Normalsterblichen
gewisse Konsumgüter hin und wieder. Aber diese Gemeinplätze des
point-of-sale oder den
Umschlagplatz dieser gefährlichen Güter betrete ich mit immer mehr
Widerwillen. Würde ich diese "Sachen" nicht meinem 13-jährigem Sohn, der
dieselben Probleme hat,vertrauensvoll in die ungeduldigen Hände legen,
würde er wahrscheinlkich denken, was eine .... mom:)
So hat das Ganze direkt noch erzieherischen Mehrwert, er sieht es genauso
und bekommt ebensolche Hemmungen, Hersteller dieser Art auf
seiner Wunschliste sehen zu müssen.

So überlebt sich Kurzfristigkeit von alleine. Und der Prosument hat
ausgedient, ehe er überhaupt gewahr wurde, daß er selbstverantwortlich
existiert.

Aber das Thema Selbstverantwortung wäre ein nächstes Thema für lose Betrachtungen des bequemen Alltages, nicht wahr???



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