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Ein paar Gedanken über diese Welt... Fremdwerk
von Emperor aus der Kategorie Gedanke - Leben

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Primärverzeichnis von Emperor
Erstellt:    06.09.2004 00:00 2024 Lesungen, 7.8KB

Bfff... habe lange nichts mehr geschrieben, ich weiß es... Naja, was soll's. Es wird Zeit, endlich mal wieder was zu schreiben - die Gedanken kann ich nicht mehr zurückhalten, dafür tun sie mir zu sehr weh. Es sind ein paar Gedanken über unsere Welt und was daran so falsch ist - die mögen nicht mehr neu und schon 1000 mal ausgesprochen sein, aber... ich muss die Fertigstellung ja nicht bezahlen :)

Was ist es, was meiner Meinung nach an dieser Welt falsch ist? Das ist die Tatsache, dass - egal hinter welchen Worten und "Staatssystemen" es versteckt wird - es immer so aussieht, dass sich die "unteren 10 Millionen" immer für die "oberen Zehntausend" krumm schuften, sie pflegen und füttern müssen, während diese oberen Zehntausend den unter ihnen eine aktive und emsige Tätigkeit vorgaukeln, ihr Revier nach ihren Vorstellungen zuschneiden, dabei meinen, sie würden den unteren 10 Millionen dadurch ein besseres Leben verschaffen und es in Wirklichkeit immer nur noch schlimmer machen. Das gibt es in absolut jedem Staatssystem und ohne Ausnahme bei jeder menschlichen Rasse - die einzige Rasse, die nicht mal ein Gegenbeispiel war, sondern bei der das einfach nicht so ausgeprägt war, waren die nordamerikanischen Indianer, bis jemand gekommen ist und das "besser" gemacht hat - naja, Geschichtsunterricht kann jeder immer noch in der Schule bekommen. Also zurück zum Thema: das oben besagte (Phänomen?) ist bei absolut jedem Staatssystem vorzufinden - Monarchie, Absolutismus, Kommunismus (jawohl!) und sogar bei der Demokratie. Das Wort "Demokratie" klingt dabei als gehässiger Spott, denn die Herrschaft des Volkes hat es als solche nie gegeben. Sogar die Anarchie, die genau die Abwesenheit dieser oberen Zehntausend gewährleisten soll, gilt nur solange, bis diejenigen mit meistem Geld, meisten Schergen oder meisten Maschinengewehren das Recht, über andere zu urteilen, an sich reißen und wiederum zu den oberen Zehntausend werden.

An dieser Stelle sollte wohl ein Vorschlag von mir kommen, wie man das besser machen könnte - ich kann aber nur offen und ehrlich sagen: Ich weiß es nicht, denn ich bin auch nur ein Mensch. Es ist recht komisch - wir Menschen können gerade noch einsehen, dass es falsch ist, haben aber keine Ahnung, wie man es besser machen könnte. Die "Demokratie taugt nicht viel, aber was Besseres haben wir nicht" - war das Winston Churchhill oder Theodor Roosewelt? Na wie auch immer, dieser Satz bestätigt einfach nur nochmal das, was ich hier zu beschreiben versuche.

Wenn man nun das holde Glück hat, zu diesen oberen Zehntausend zu gehören, hat man wahrhaftig ein Leben sans soucci - "eine absolute und uferlose Demokratie", wie sich ein gewisser Josef Stalin mal ausgedrückt hatte, der ungeachtet allem, was man über ihn sagt, auch ab und zu mal was Kluges hören ließ. (Achtung: das soll keineswegs meine Sympathie ihm gegenüber ausdrücken - lediglich die Tatsache, dass ein kluger Gedanke auch ab und zu von einem Dummen kommen kann.) Man hat dann das Recht, alles zu tun, wozu man gerade Lust hat (wobei man, wie oben schon beschrieben, ab und zu ein wenig Gewissenhaftigkeit und Beschäftigtsein vorgaukeln muss, damit sich die unteren zehn Millionen nicht zu sehr aufregen), man kann urteilen und entscheiden, wie es "besser gehen soll". Dabei hat man einen "Sonderstatus", dem zufolge man nicht verhaftet, eingelocht oder verfolgt werden kann, ohne dass dabei eine Resonanz entsteht, gegen der "Der Sturm" eine leichte Dünung ist und die denjenigen, die es gewagt haben, die Verfolgung oder Nachforschung einzuleiten, so einiges zu spüren gibt, man ist also vor allen Strapazen des Lebens so gechützt, wie man nur in dieser Welt geschützt sein kann. Man hat dann auch sofort einen Namen - und wenn man einen Namen hat, dann ist alles, was man macht, automatisch ein absolutes Meisterwerk, mit allen nachfolgenden Konsequenzen, auch wenn es in Wirklichkeit überhaupt nichts taugt. Was man machen muss, um so ein Glück im Leben zu haben? Nun, mit der Antwort kamen mir die Prinzen zuvor - "du musst ein Schwein sein in dieser Welt, ein Schwein sein, du musst gemein sein in dieser Welt - du musst gemein sein..." Ganz recht. Man muss (darf!) kein Gewissen haben, keine Skrupel und keine Ideale, jedenfalls nur so lange, bis sie sich wechseln. Diese Eigenschaften, die eigentlich das Wesen des Wortes "Menschlichkeit" beschreben, sind den oberen Zehntausend meistens fremd. Was man aber unvermeidlich haben muss, ist eine krasse Zielstrebigkeit, und die Bereitschaft, zu diesem Ziel bis zum absoluten non plus ultra zu gehen und auch noch - wie ein Bulldog - es nicht mehr loszulassen, auch wenn man schon tot ist. Dann "wird man ehrlich durchs Leben gehn - ehrlich..." naja.

Hat man aber eine dieser Eigenschaften, die man nicht haben darf, so gehört man ein Leben lang zu den unteren zehn Millionen - und da sieht es ganz anders aus. "Mit tausenden Fäden umspannt dich das Gesetz (nicht etwa vom Gott höchst entworfen, sondern lediglich von den oberen Zehntausend, mit allen daraus folgenden Konsequenzen). Zerschneidest du einen davon, bist du ein Verbrecher, zerschneidest du zehn - bist du ein Todeskandidat." (GRRRRRRRRR warum ist das Zitat bloß nicht von mir??) Man glaubt, durch diese Gesetze einigermaßen geschützt zu sein - das ist aber nichts weiter als eine Illusion. Der Schutz, den ich oben beschrieben habe, fehlt - und man fühlt sich nur eingermaßen sicher, weil die momentane Situation einigermaßen ruhig ist - ist es aber nicht der Fall, so nützen die ganzen Verteidigungsbündnisse und ähnliches nichts mehr, denn jeder ist bekanntlich sich selbst der Nächste, besonders bei den oberen Zehntausend. Und wenn man etwas kreiert, ist die Situation genau umgekehrt - weil man keinen Namen hat, ist es automatisch total scheiße, auch wenn es in Wirklichkeit ein Meisterwerk ist. Man gibt ein selbst geschriebenes Buch bei einem Verlag ab und kann lange warten, bis es tatsächlich gedruckt wird (okay, ich gebe es ja zu, das hat tatsächlich ein wenig mit mir persönlich zu tun, aber nur ein wenig), oder man kann genauso lange warten, bis ein Musikstück, das man selbst komponiert hat, veröffnetlicht wird - ungeachtet dessen dass es wirklich ein chef d'oeuvre ist. Und man muss auch tatenlos zusehen, wie die oberen Zehntausend, sollten ihnen irgendwelche Unannehmlichkeiten entstanden sein, diese ohne mit der Wimper zu zucken auf einen abwälzen (sich selbst ihnen gegenüber zu stellen? Oh neein, danke!). Ein Satter kann einen Hungrigen nicht verstehen - er wird das wohl auch niemals können, sobald er nicht selbst genauso hungrig ist.

Bwäääh. Jetzt, wo ich das los bin, geht es mir tatsächlich ein bisschen besser. Ich weiß ja, dass es schon mindestens 1 000 000 000 Mal vor mir gesagt wurde - aber wie es so schön heißt, "entdeckt man auch einen alten Gedanken für sich immer neu". Vielleicht hab ich auch was erwähnt, was noch keiner gesagt hat - wer weiß? Bin übrigens gerne bereit, mir ein bisschen Kritik anzuhören, sobald sie nicht persönlich und stechend wird :-).

Ach ja, noch was für die, die nicht ganz durchgeblickt haben: Mit den oberen Zehntausenden sind nicht unbedingt nur die Politiker oder die Könige gemeint - nein, sie gehören nur dazu, sind es aber keineswegs ausschließlich. Beispiele? Bitte schön: die Industriebosse, die Ölkonzerne (besonders schmerzahft für mich als Autofahrer), meinetwegen auch so jemand wie Dieter Bohlen, denn der kann ja jetzt auch so viel richten, wie er will, und auch noch mehr, und auch viele anderen, die nicht unbedingt Anzüge und Krawatten tragen und in gepanzerten Limousinen durch die Gegend kutschiert werden.

Ich bin übrigens (für die, die hier etwas sehen, was hier nicht vorhanden ist:) nicht dagegen, dass jemand einen Namen hat - nein, ich bin gegen das meiner Meinung nach vollkommen verkehrtes Wertesystem - was gut und was schlecht sein soll.
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