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Ich bin zufrieden mit meiner Arbeit.
Für eine Saison, fast ein halbes Jahr,
habe ich hier im Norden Norwegens gelebt und gearbeitet.
Aber was heißt eigentlich gearbeitet.
Ich habe Hunde trainiert,
Schlittenhunde,
Huskys,
40 an der Zahl.
Motivieren, Teams zusammenstellen,
Kondition und Gehorsamkeit trainieren,
zusammenwachsen, Abenteuer erleben,......
eine unvergessliche Zeit.
Die Eindrücke des nordischen Winters,
der Wildnis, ......
der Einsamkeit, ......
der Kälte, ......
der Stille, ......
das gemeinsame Lernen, ......
Kämpfen, ......
Ich könnte sofort wieder ins Schwärmen kommen.
Jetzt, am Ende dieser Zeit, darf ich noch einmal die Ergebnisse meiner Arbeit erleben.
Alle Schlitten sind repariert und bereit für den Einsatz.
Alle Huskys sind fit und heiß auf´s Laufen.
Björn hat ein paar Freunde eingeladen.
Es geht auf eine mehrtägige Tour, die Generalprobe.
Ich bin happy.
Jeder Teilnehmer ist für sein eigenes Gespann verantwortlich.
Björn und ich helfen nach Kräften.
Beim anziehen der Zuggeschirre,
beim Einspannen,
beim richtigen Zuordnen,
denn jeder Hund hat seinen bestimmten Platz
mit seiner bestimmten Aufgabe.
Fertig,
gleich geht es los.
Die Mitfahrer stehen im Stress.
Die Hunde drehen fast durch,
heulen auf Huskyart.
Ein Wahnsinssound in diesem engen Tal.
Bei den Gästen liegen die Nerven blank.
Sie schreien die Huskys an, dass diese endlich etwas ruhiger werden.
Die Huskys heulen zurück, endlich Menschen, die mitheulen.
Wer ist lauter?
Die Huskys: Wooouuuhhh, Wooouuuhhh!!! ???
Die Menschen: Ruuuuuuheeee, seid endlich Stiiiiilll!!! ???
Für mich, ein fast eindeutiges Unentschieden. :-)
Wir fahren los,
den Berg hoch auf den Altevaten, einen zugefrorenen Stausee,
dann ab Richtung schwedische Grenze.
Während der Fahrt wird es ruhiger,
alle genießen die Stille.
Abends, nach rund 30 km, schirren wir die Hunde ab,
sichern sie am Steakout, füttern sie,
beziehen das Zelt, machen uns bereit für eine Nacht bei ca. 20 Minusgraden.
Nach dem Essen und vor dem Schlafen bleibt noch genügend Zeit
um Geschichten auszutauschen.
Irgendwann stellt einer die Frage, wie ich das auf Dauer aushalte,
wenn die Hunde immer so laut sind?
Ich hatte das Problem nur am Anfang, sage ich,
dann habe ich einfach angefangen für Ruhe zusorgen!
Aber wie???
Was muss man zu den Hunden sagen, dass sie ruhig werden???
Dafür gibt es kein „Zauberwort“.
Es ist egal, was man sagt.
Man darf nur nicht den Fehler machen (mit) zuschreien.
Einfach leise reden, dann werden sie auch ruhiger, um zu hören, was man sagt!
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