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Elder Scrolls IV - Oblivion: Eindrücke und Test Eigenwerk
von Professor aus der Kategorie Freier Text - Freizeit, Hobbies

Computerspiele -> The Elder Scrolls IV - Oblivion
Mein erstes Rollenspiel aus dem Jahre 2006.
Erstellt:    31.08.2006 20:40 1244 Lesungen, 7.3KB

Als Vorwort: ich habe etwa 150 Stunden mit diesem Spiel verbracht. Auf dieser Grundlage habe ich mir meine Meinung über Stärken und Schwächen entwickelt und will sie hier darstellen.

Wieso interessierte mich Oblivion? Nun, da ich davor mich nie so richtig für Rollenspiele mit dieser Thematik begeistern liess, war der Hauptgrund die vielseits gelobte Grafik, die mich dazu veranlasste, mir das Spiel genauer anzuschauen. Die Handlung des Spiels geschieht in einer Spielewelt, die gleich für die ganze Elder Scrolls Reihe bleibt. Somit werden auch Elemente eingebunden, die auch von älteren Spielen dieser Reihe stammen. Diese Background kriegt man als Anfänger aber erst später mit, wenn man sich wirklich detailiert mit der Spielewelt beschäftigt.

Spielewelt:
Das Land in dem das Geschehen stattfindet, nennt sich Cyrodiil und ist mehrere Dutzend Kilometer lang und breit. Die ganze Spielewelt ist frei begehbar, auf entsprechender Hardware ohne oder mit kaum bemerkbarem Nachladen, ohne jegliche Ladebildschirme. Das vermittelt den Eindruck sich wirklich in einer richtigen Welt zu befinden, es gibt keine Levels. Um die Welt zu Fuß zu überqueren braucht man mehrere Stunden. Es gibt eine Schnellreise-Funktion, mit der man augenblicklich reisen kann. Die Zeit läuft inzwischen weiter, und da kommen wir zu einem weiterem faszinierenden Punkt. Die Tageszeit läuft immer, d.h. es gibt einen dynamischen Tages/Nachtwechsel mit Sonnenauf- und Untergängen. Zusätzlich gibt es noch das Wetter: dieses kann sich im Laufe der Zeit verändern, Regen, Schnee, Sonnenschein usw. wechseln sich vollkommen dynamisch und korrekt auf die Gebiete von Cyrodiil berechnet. Im Süden regnet es mehr, im Norden fällt öfters Schnee. Die Wolken am Himmel ziehen vorbei und der Wetterwechsel, z.B. von Sonne zu bewölkt und später Regen geschieht vollkommen flüssig. Eine derartige Umsetzung habe ich noch nie gesehen und ich bin auch jetzt in höchstem Maße von der Leistung der Entwickler fasziniert.

Figuren/Leben:
Was wäre aber eine wunderschöne Spielewelt ohne jegliches Leben? Die Entwickler haben auch hier eine überragende Leistung gezeigt: fast 10000 sogenannte NPCs (non-player charachters) bevölkern die Welt. Was heisst bevölkern? Ja wahren Sinne - sie Leben ihr Leben in Cyrodiil. Sie haben geregelte Tagesabläufe, essen, schlafen, arbeiten, sitzen in der Kneipe am Abend oder unterhalten sich mit anderen Bewohnern. Oder sie unternehmen Reisen oder einen Abendspaziergang. Die KI der NPCs ist wahrhaftig herausragend. Man hat nie das Gefühl in einer Welt voller Zombies rumzulaufen. Manchmal gab es Momente, die mich einfach vom Stuhl gehauen haben: so ging ich z.B. durch den Wald und auf einmal lief an mir ein Reh vorbei, gleich danach lief an mir ein Mann mit einem Bogen vorbei der das Tier gejagt hat. Es hat sich herausgestellt, daß es ein Förster war. Es gibt noch mehr solche Momente. Die Wälder werden von Tieren und verschiedenen feindselig Monstern bevölkert, die einen und die anderen Tiere angreifen. Die Charaktere sind in der englischen Version im übrigens hervorragend vertont und nicht nur menschlich, es gibt mehr als 5 verschiedene Rassen, die die Spielewelt bevölkern, z.B. Elfen, Orks, Echsenmenschen etc.

Story:
Typisch für ein Rollenspiel gibt es ein Hauptquest, sozusagen den Hauptplot und viele sog. Nebenquests. Das sidn Aufgaben, die man nebenbei lösen kann. Diese machen auch die meiste Spielezeit aus, der Hauptquest dauert in etwa 20 Stunden. Der Hauptquest handelt von einer Weltrettungsgeschichte, der alte König wird von einer Sekte ermordert. Die Sekte möchte einen Dämon aus der namensgebenden Unterwelt "Oblivion" herbeirufen und die Welt zerstören. Es liegt an dem Helden, den letzten Nachfahren der Königsfamilie zu finden und mit ihm zusammen die Welt vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Die Hauptgeschichte ist episch inszeniert und ist glaubwürdig, allerdings ist der Plot etwas zu banal.

Den Kern der Nebenquests machen sogenannte Gilden aus, es gibt 4 von diesen: die Kämpfergilde, die Magiergilde, die Diebesgilde und die Attentätergilde. Ich habe 3 bis auf die Attentätergilde durchgespielt, da sie mir nicht wirklich sympathisch war. Die Plots der ersten 2 sind okay, aber nicht besonders herausragend. Am meisten hat mir die Diebesgilde gefallen, die mit einem Happyend einer Liebesgeschichte endet. In allen Fällen hat man die Chance, zum Gildenmeister aufzusteigen um bestimmte Privilegen zu erhalten. Es gibt außerdem Nebenquests, die von einfachen NPCs oder von den Bürgermeistern der jeweiligen Städte (es gibt glaube ich 6 Städte) kommen. Insgesamt gibt es etwa 200 Quests, ich habe definitiv nicht alle gefunden und gelöst. Manche Geschichten sind eher banal, andere wiederrum rührend bis zu Tränen. Die Qualität der Geschichten ist leider nicht durchgehend auf hohem Niveau, was bei der riesigen Anzahl auch kein Wunder ist.

Der Held:
Am Anfang des Spiels "bastelt" man sich einen eigenen Charakter zusammen. Das ist typisch für Rollenspiele, nicht jedoch der Umfang. Abgesehen von etlichen Rassen, gibt es dutzende Klassen, z.B. Krieger oder Magier, dazu noch Sternzeichen und andere wichtige Attribute. Auch das Aussehen selbst, männlich, weiblich, Figur, Gesicht, Hautfarbe, Alter und Falter etc. etc. alles das ist frei einstellbar. Das selbe gilt im übrigen auch für NPCs - es gibt kaum NPCs die gleich aussehen. Rollenspieltypisch verfügt ein Held über Attribute, die er im Laufe der Zeit steigern kann, z.B. wie gut er mit dem Schwert oder mit Magie umgehen oder wie leise er schleichen kann. Die Attribute sind gut ausbalanciert und es macht süchtig, den eigenen Helden immer besser zu machen.


Musik:
Die Musik ist ein extrem großer atmosphärischer Faktor für jedes Spiel. Besonders für dieses, den die orchestralen Stücke untermalen perfekt die prächtige Welt. Man kanns kaum besser machen.

Grafik:
Zu guter letzt natürlich die Grafik. Diese ist einfach atemberaubend. (vorausgesetzt man verfügt über die high-end Hardware des Jahres 2006). Die ganze grafische Aufmachung erinnert mich sehr stark an den Film "Hinter dem Horizont", vor allem in den Wäldern.. die Farben sind prächtig, die Welt wird mit sog. Glow-Effekt versetzt, so daß die reflektierende Objekte leicht leuchten. Die Texturen sind die besten, die ich je gesehen habe. Die Entwickler gaben sich Mühe, die Welt nur halb-realistisch zu gestalten, vielmehr befindet man sich in einem Märchenland. Die Architektur der Gebäude ist herausragend. Alles in einem ist diese Grafik für mich die beste für das Jahr 2006. Selbstverständlich gibt es auch einige Schwächen, z.B. sind die Fenster in den Häusern nicht durchsichtig, abends sieht man kein Licht was aus den Fenstern kommt. Solche kleinen unrealistischen Details merkt man aber erst, wenn man sich richtig lange mit Spiel beschäftigt hat.

Fazit:
Für mich war es ein faszinierendes Erlebnis. Und das Spiel des Jahres. Und eventuell auch der nächsten Jahre, denn die Gesamtkomposition, das Zusammenspiel der Musik, Grafik und Story und vor allem diese einzigartige riesige und lebendige Spielewelt machen dieses Spiel zu einem der besten aller Zeiten. Ich freue mich riesig auf das Add-On und den fünften Teil dieser Reihe!




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