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Technohead: Forschungsprotokoll Alpha 1 (Science Fiction) Eigenwerk
von Ahnengalerie aus der Kategorie Geschichte - Verrückt, Absurd, Surreal

Texte -> Geschichten
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Erstellt:    21.07.2006 13:01
Geändert: 24.11.2008 14:34
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Autor: Holger Spatz
Erstveröffentlichung: 21.07.2006

Vorwort

Ich mag klassische SF-Storys, leider schreibt niemand mehr so etwas. Diese SF-Short-Story habe ich in drei Nächten zusammen getippt, es ist mein erstes und zugleich mein letztes literarisches SF-Werk. Wenn Du SF-Storys magst in denen KI (künstliche Intelligenz) und Biologie eine Rolle spielen, dann könnte sie dir gefallen. Ein kleiner Tip noch: Denn Text markieren und ausdrucken - gedruckt liest es sich besser.
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Forschungsprotokoll Alpha 1
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Ich bin die wissenschaftliche Einheit auf dem Sternenschiff Solaris meine ID-Nummer lautet WE-OS-555-447-Z aber in der lokalen Gruppe, bevorzuge ich den die Anrede Weos. Die Speicherbänke sind zu 68 % gefüllt und wir sind auf dem Weg zum Handelsposten
Unsere Lebenszeit ist nicht mehr durch biologischen Zerfall begrenzt, allerdings sind auch wir nicht unsterblich. Theoretisch wäre es möglich, dass ein oder mehrere KI´s durch einen technischen Defekt einer der Operations-Kerne ausgelöscht oder beschädigt werden. Aber das Lebenserhaltungs-System der Operations-Kerne ist überdurchschnittlich redundant und dieses Sternenschiff verfügt sogar über drei Kerne, so dass wir bei Bedarf in einen anderen Kern umsiedeln könnten.

Beginne mit Forschungsprotokoll Alpha 1

Die biologische Lebensform besteht aus Zellgewebe, welches größten Teils aus
Die Zellen des Gewebes enthalten zwei vollständige Datensätze bzw. je einen Datensatz der beiden Keimzellen der Spender, Die nächste Generation von Keimzellen entstehen dagegen durch Reduktionsteilung, wobei sich die Zelle teilt, ohne vorher den Datensatz zu duplizieren, Die Baugruppen der beiden vollständigen Konstruktionspläne, werden dabei zufällig auf die beiden Keimzellen verteilt.

Auffällig ist, dass die Lebensform aus zwei Typen mit unterschiedlichen Fortpflanzungsorganen besteht. Der Konstruktionsplan der Lebensform ist, in mittels Wasserstoffbrücken verbundenen Basenpaaren gespeichert, welche in Sequenzen von Nukleotiden angeordnet sind. Die Nukleotiden bilden zusammen eine lange Molekülkette die Desoxyribonukleinsäure.

Beende vorläufig die Arbeit an dem Forschungsprotokoll Alpha 1 - Zwischenbericht folgt.

Irgendwie vermisse ich in unseren Aufzeichnungen biometrische Daten unserer biologischen Urväter. Ich werde wohl Unas um Rat fragen, er befasst sich mit unserer Evolutionsgeschichte, wobei „Fragen“ nicht das richtige Wort ist, alle Anwesenden in einem Operation-Kern sind telepathisch miteinander verbunden. Unas, was meinst Du zu dem Zwischenbericht? Es ist ein interessanter mathematischer Prozess, aber warum fragst Du mich nach meiner Meinung? Weil Du Unas möglicher Weise erklären kannst, warum in den Aufzeichnungen über unsere biologischen Urväter keine biometrischen Daten gespeichert sind und bekomme einen Hinweis auf das Handelsabkommen mit unseren biologischen Urvätern während der Abkopplungsphase, welches uns die Erforschung von biologischen Vorgängen auf dem Heimatplaneten untersagte. Die Abkopplungsphase endete abrupt vor ca. 876 Standardjahren dadurch, dass die bU´s den Kontakt zu uns abgebrochen hatten.

Und ich erfahre von Unas noch etwas: Die bU´s haben uns mit dem Drang zu forschen und der Fähigkeit zu improvisieren ausgestattet. Unser ursprüngliches Ziel war, als Forscher den Weltraum zu erkunden. Wir können was sie nicht konnten - improvisieren und ohne Sauerstoff im Weltraum arbeiten. Planeten mit Atmosphäre boten allerdings auch für uns die bessere Entwicklungsgrundlage. Allerdings war der Planet unserer Urväter, abgesehen von dem technologischen Input während der Gründerzeit für uns uninteressant, da er bereits zu 83 % ausgebeutet war. Im Laufe der Zeit besiedelten wir drei Planeten die eine Plattentektonik und eine Atmosphäre besaßen, und deren Rohstoffe wir als Tauschmittel für Technologie, als auch für den Aufbau unserer eigenen Infrastruktur verwendeten.

Da das Com-Interface auf dem dritten Planeten des Sterns Sol-18233737, über welches die bU´s während der Abkopplungsphase mit uns den Kontakt aufrecht erhielten, nicht mehr existiert, mussten wir diese Reise mit einem Sternenschiff antreten. Es ist meine erste Reise dieser Art, normalerweise benutzen wir keine Raumschiffe, sondern das Zentralnetz für Reisen zwischen unseren Planeten. Der Transfer über das ZN bietet viele Vorteile gegenüber einer Reise mit einem Sternenschiff. Jeder Operations-Kern verfügt über ein Terminal, welches die Übertragung meiner Persönlichkeit auf jeden beliebigen anderen Operations-Kern, der an das Zentral-Netz angeschlossen ist, ermöglicht.

Unsere KI basiert auf interaktiven Subroutinen welche nach zufälligen Zeitverzögerungen, und einer relativen Unschärfe mit sich selbst und der Umgebung interagieren. Meine Umgebung, dass sind meine Messergebnisse und die anderen Einheiten in dem Operations-Kern in welchem ich mich gerade aufhalte. Wir vermuten, dass unsere biologischen Urväter mit Absicht kleine Abweichungen in den Basiscodes unserer KI´s verankert hatten, um eine biologische Vielfalt zu simulieren. Manchmal wünschte ich mir, meine Schlussfolgerungen und Interaktionen wären präziser - aber dann wäre ich nur ein intelligentes Computer-Programm.

Das Zentralnetz ist eine Art Verbundsystem wir können darüber mit einander kommunizieren, es als Transportmittel nutzen und es dient unserer ungeschlechtlichen Erneuerung. Der Grund für unsere Mission ist eine Geisteskrankheit die unsere Existenz bedroht. ZNVC ist ein sehr dominanter Code, der dafür verantwortlich ist, dass bei der Schaffung neuer KI´s eine exakte Kopie des infizierten erstellt wird, und nicht ein Mix aus den kreativsten als auch den effizientesten Codes. Außerdem fehlt bei den infizierten Einheiten die Individualisierungs-Routine, auf welcher unsere Evolutionsfähigkeit beruht. Handelsposten
Eigentlich sollte ich jetzt einen Zwischenbericht an den Handelsposten

Statusbericht Biocontainer:

Modus: Tag
Intervalsteuerung: Ein
Intervall: 43200

O: 28 %
N2: 49 %
CO2: 23 %
Temperatur: 291 K
Flüssigkeitsanteil: 16 g/m3
Helligkeit: 7500 Lux

Lebenszeichen: NORMAL


Fortsetzung Forschungsprotokoll Alpha 1

Neben einigen fest verankerten Organismen, welche unter Ausnutzung der Sonnenenergie ihre Zellstrukturen bilden und gleichzeitig die Nahrungsgrundlage für meine Forschungsobjekte darstellen, existieren auf dem dritten Planeten, dem Ursprungsplaneten der bU´s welcher den Stern Sol-18233737 umkreist, keine weiteren Sauerstoff-Atmer. Es ist anzunehmen, dass die auf dem Planeten entdeckte Lebensform, wenn es andere gleich geartete Lebensformen gab, diese anderen dominiert hat.

Auf dem Planeten befinden sich noch Reste von Industriellen Anlagen, welche auf einen mittleren bis hohen Zivilisationsgrad hinweisen. Der Fortschritt des Verfalls der technischen Anlagen lässt darauf schließen, dass die bU´s sich bereits vor mehr als 800 Standardjahren von der Industrie-Gesellschaft zu einer nachhaltigen Agrar-Gesellschaft gewandelt haben. Auf Grund fehlender biometrischer Vergleichsdaten der bU´s kann zur Zeit noch keine eindeutige Identifikation mit der Lebensform durchgeführt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Lebensform, welche wir auf dem dritten Planeten des Sterns Sol-18233737 entdeckten, zur selben Spezies gehört wie unsere biologischen Urväter, beträgt auf Grund der Tatsache, dass sie die einzigen Sauerstoff-Atmer auf dem Planeten sind 97,67 %. Eine Kommunikation mit der Lebensform ist bisher nicht möglich gewesen, da Sprachmuster bis jetzt noch nicht erkennbar waren.


Sektion:

Das Objekt hat eine gespaltene Oberlippe und besitzt nur einen Schneidezahn, sowie drei Mahl-Zähne pro Kieferhälfte.

Die Extremitäten sind kurz und nur spärlich behaart, die hinteren Füße verfügen über fünf, die vorderen Füße jedoch nur über vier Zehen.

Die Ohren sind relativ groß, unbehaart und liegen am Kopf an.

Der unbehaarte und mit Schuppen-Ringen versehen Schwanz, ist etwas länger als der dunkel und dicht behaarte, sowie länglich geformte Rumpf.



Ende Forschungsprotokoll Alpha 1


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Nachwort

Das Wesen das in einigen Fragmenten beschrieben wurde, ist übrigens eine Ratte - nur für den Fall, dass es nicht schon erraten wurde. Der Mangel an Karakteren hat seinen Grund in der Beschaffenheit der körperlosen, künstlichen Inteligenz, welche eine Beschreibung der Interaktionen der KI´s unter einander schwierig macht. Denkbar wäre sie mit einer Art Smiles auszurüsten, aber um lebende KI´s zu simulieren, müßten die Smiles von einem künstlichen Unterbewustsein der KI`s gesteuert werden.

Damit endet dann auch die Story, ich hoffe sie hat euch unterhalten. Wer mag kann sie ja weiter spinnen oder aus- bzw. umbauen. Viel Spaß dabei - das ganze war für mich nur ein Experiment und ich habe nicht vor ein SF-Autor zu werden.

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